Text von Dieter Hamm
„Ah, 1979. Zeit eines unbekümmerten Aufbruchs in der Kunst, Punk und Neue Wilde schmeißen Altlasten über Bord und laden ein zum fröhlichen, rundum demokratischen Dilettieren. Man bejaht das Leben und besingt Dystopien, 1984 winkt am Horizont und das große Feuerwerk des Atomkriegs wird alles beenden. Noch ein letzter Pogo in schwarzen Lederjacken, Sicherheitsnadel im Ohr, darf man bitten, nun kommt die Eleganz, der Tanz des New Wave.
Vierzig Jahre später: Smartphones und GPS für alle verlachen die pittoreske, fast niedliche Angst vor 1984, das ein Jahr wurde wie jedes andere. Statt Atomkrieg und Baumsterben gab bzw. gibt es die blühenden Landschaften des neoliberalen Kapitalismus sowie Greta Thunberg und neue Prophezeiungen eines heraufdämmernden Untergangs. Wir aber sind Dinosaurier geworden und blicken gerührt darauf, wie wir waren, unbesiegbar und stark.“
Dieter Hamm
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Biografie
Geboren 1954 in Frankfurt am Main; Schulzeit in Emden und Leer / Ostfriesland
Soziologe, Programmierer, Musiker, Lyriker, Maler
Um 1980 Musiker (Punk und New Wave), ferner kleine Ausstellungen von Zeichnungen, Linolschnitten usw. in Frankfurt am Main
ca. 1985 – 1996 verstärkte Beschäftigung mit Ölmalerei; div. Ausstellungen; Künstlergruppe „Robert Mayer Zeigt“, Frankfurt.
ab Ende der 1990er Digitalfotografie
ca. 2005 – 2012 Musikgruppe „Lumpi van Luxx“ sowie Soloprojekt „Eispetz“
ab 2010 erneute Hinwendung zur Malerei, 2015 Umzug nach Weener (Ems)